Nachhaltigkeit in globalen Lieferketten: der Schlüssel zum Erfolg

30.10.2023

In einer globalisierten Welt, in der Unternehmen ihre Aktivitäten über Ländergrenzen hinweg ausdehnen, spielt die Nachhaltigkeit von Lieferketten eine immer wichtigere Rolle. Die Verantwortung erstreckt sich nicht nur auf das eigene Unternehmen, sondern auch auf die Partner:innen und Lieferant:innen in der gesamten Lieferkette. 

Klimawandel, Menschenrechtsverletzungen und Umweltauswirkungen rücken immer stärker ins Bewusstsein der Gesellschaft. Kund:innen, Investor:innen und Regulierungsbehörden fordern von Unternehmen zunehmend Nachweise für ihre Bemühungen um ethische Beschaffung und verantwortungsbewusste Lieferketten. Unternehmen, die ihre Lieferketten nicht nachhaltig gestalten, setzen sich nicht nur Reputationsschäden aus, sondern auch rechtlichen und finanziellen Risiken. 

Vorhandene Lösungsansätze helfen bei der Einhaltung von ethischen, ökologischen und sozialen Standards und verbessern Transparenz und Verantwortlichkeit in der gesamten Lieferkette.  

Transparenz schaffen in globalen Lieferketten

Globale Lieferketten sind für einen Großteil des weltweiten Handels verantwortlich. Daraus ergeben sich Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Nachhaltigkeit. Die Auswirkungen auf die Umwelt, soziale Bedingungen und Menschenrechte können aufgrund der Komplexität der Lieferketten schwerwiegend sein. Deshalb ist es von entscheidender Bedeutung, dass Unternehmen ihre Verantwortung in diesen Lieferketten erkennen und proaktiv nachhaltige Praktiken implementieren. Dies nicht nur aus ethischen Gründen, sondern auch, um den langfristigen Erfolg und die Widerstandsfähigkeit ihres Geschäfts zu gewährleisten.  

In einigen Ländern, wie auch Deutschland, wurden bereits zahlreiche Gesetze erlassen, die Unternehmen dazu verpflichten, ihre Lieferketten auf Nachhaltigkeit zu prüfen. Gleichzeitig haben sich viele Unternehmen bereits freiwillig dem angenommen und erhöhen sukzessive die Transparenz in den eigenen Lieferketten. Diese Aufgabe haben sich andere zum eigenen Geschäft gemacht und bieten digitale Lösungen an, die dabei helfen, die Transparenz in der Lieferkette zu erhöhen und den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen. 

Regulatorische Ansätze

Deutschland hat mit dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz ein viel umstrittenes Regulierungsinstrument geschaffen. Es verpflichtet Unternehmen dazu sicherzustellen, dass ihre Lieferketten menschenrechtliche und ökologische Standards einhalten. Es schafft einheitliche Regeln für alle Unternehmen und fördert somit einen fairen Wettbewerb. 

Allerdings kann das Gesetz auch als bürokratischer Aufwand wahrgenommen werden. Die Implementierung erfordert eine umfassende Prüfung der Lieferketten, um potenzielle Risiken zu identifizieren und zu adressieren. 

In der Debatte um das Gesetz zur Sorgfaltspflicht in der Lieferkette geht es oft um die Frage, ob es streng genug ist, um die notwendigen Veränderungen in den globalen Lieferketten herbeizuführen, oder ob es Unternehmen, insbesondere kleinere, zu stark belastet.

Softwarelösungen

Die Komplexität nachhaltiger Lieferketten erfordert oft technologische Lösungen. Zum Beispiel bieten Softwareplattformen Organisationen die Möglichkeit, ihre Lieferketten zu überwachen, Risiken zu bewerten und die Einhaltung von Standards, wie dem deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, zu verfolgen. Bisher haben sich zwei Funktionsansätze dieser Plattformen etabliert: Zum einen handelt es sich um standardisierte Fragebögen, die eine große Anzahl an Lieferant:innen ermöglichen. Zum anderen gibt es standardisierte Datenformate, die dem Austausch von Informationen zwischen Lieferant:innen und Unternehmen dienen. Beide Lösungen ermöglichen eine bessere Datenerfassung, Analyse und Berichterstattung, was die Transparenz und Steuerung der Lieferkettenprozesse verbessern. 

Anforderungen kommunizieren

Die Kommunikation von Nachhaltigkeitsanforderungen an Lieferant:innen ist entscheidend. Klare Erwartungen und Standards sollten bereits bei ihrer Auswahl festgelegt werden. Regelmäßiger Dialog, Schulungen und Partnerschaften können dazu beitragen, das Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu schärfen und gemeinsame Ziele zu erreichen. Dies fördert auch Innovation und den Austausch bewährter Praktiken.  

Hier beispielhaft drei Bereiche, bei denen Kommunikation zu den Lieferanten besonders wichtig ist: 

Diese sollten zum einen verstehen, warum es Ihr Ziel ist, über Ihre Lieferkette zu kommunizieren und zum anderen nachvollziehen können, warum Sie bei Ihnen Daten und Kennziffern anfordern, die Sie im weiteren Verlauf verwenden werden. Außerdem müssten Sie transparent machen, weshalb Sie ethische und praktische Anforderungen im Lieferantenkodex festhalten und von ihnen bestätigen lassen. 

Proaktiv kommunizieren

Kleine Unternehmen sind derzeit noch von der aktuellen Gesetzgebung ausgeschlossen. Solang die Kund:innen nicht nach Informationen zu Nachhaltigkeit fragen, sind sie auch nicht angehalten, diese offenzulegen. Proaktive Kommunikation über Nachhaltigkeitsbemühungen jedoch kann das Vertrauen von Kund:innen und Stakeholder:innen stärken.  

Dies gilt natürlich auch für größere Unternehmen. 

Um sich verantwortungsbewusst und zukunftsorientiert zu positionieren, sollten sie klar formulierte Nachhaltigkeitsbotschaften erstellen, die ihre Werte, Ziele und Maßnahmen im Bereich Nachhaltigkeit betont.  

Transparente Berichterstattung über Fortschritte in der Zielerreichung können auch für Ihre Kund:innen einen strategischen Vorteil darstellen und die Basis für eine langfristige Partnerschaft bilden. 

Botschaften sollten authentisch und glaubwürdig sein und sich auf die relevantesten Aspekte fokussieren. 

Fazit

Nachhaltige Lieferketten sind kein optionaler Zusatz mehr, sondern eine unternehmerische Verantwortung, die nicht nur positive Auswirkungen auf die Umwelt und Gesellschaft hat, sondern auch langfristig die Widerstandsfähigkeit von Unternehmen stärkt. Unternehmen sollten proaktiv handeln, um ethische Beschaffung und Nachhaltigkeit in ihren Lieferketten zu fördern und so eine bessere Zukunft für alle zu gestalten. Unternehmen, die in der Lage sind, ihre Lieferketten transparent zu gestalten und positive Veränderungen zu bewirken, tragen nicht nur zur eigenen Weiterentwicklung bei, sondern beeinflussen auch positiv die globalen Handelspraktiken und die Gesellschaft im Allgemeinen. 

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