Wachsende Besorgnis über Greenwashing: Unternehmen stehen vor neuen Herausforderungen
Der Druck auf Unternehmen, ihre Umweltversprechen glaubwürdig zu belegen, wächst zunehmend. In diesem Zusammenhang veröffentlichte die House of Change GmbH kürzlich ihren Report „State of Green Claims 2025 – Printanzeigen“. Die Analyse von mehr als 2.200 Werbeanzeigen aus den 50 reichweitenstärksten Printmedien zeigt, dass viele der aktuellen umweltbezogenen Aussagen in der Werbung nicht den kommenden gesetzlichen Anforderungen entsprechen werden. Dies stellt Unternehmen vor große Herausforderungen, da sich die rechtlichen Vorgaben in den nächsten Jahren deutlich verschärfen werden.
Problematische Green Claims in verschiedenen Branchen
Besonders auffällig ist die Situation in den Branchen Handel und Getränke, in denen mehr als 75% der Umweltversprechen voraussichtlich nicht mehr den neuen Vorgaben entsprechen könnten. Auch die Kosmetikindustrie sticht hervor, da in mehr als 29% der Anzeigen umweltbezogene Aussagen gemacht werden. Der Bericht verdeutlicht, dass viele dieser Aussagen oft zu vage und ungenau sind und häufig ohne verlässliche Nachweise präsentiert werden. Dies könnte in der Zukunft zu ernsthaften Problemen für die betroffenen Unternehmen führen.
Neue gesetzliche Anforderungen und der Weg zu mehr Transparenz
Mit der Einführung der EU-Empowering Consumers-Richtlinie (EmpCo) und einem richtungsweisenden Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) im Sommer 2024 wird die Werbung mit Umweltversprechen künftig strengeren Regularien unterworfen. Besonders problematisch sind Begriffe wie „nachhaltig“ oder „umweltfreundlich“, die oft unpräzise bleiben. Diese vagen Aussagen könnten in naher Zukunft nicht mehr zulässig sein, was Unternehmen zwingt, ihre Marketingstrategien anzupassen. Um den neuen gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden und das Vertrauen der Verbraucher zu sichern, empfiehlt der Bericht, dass Unternehmen künftig transparente und nachvollziehbare Green Claims verwenden. Dazu bietet es sich an, zukünftig verstärkt auf digitale Nachweisstrukturen zu setzen. Das ermöglicht Verbrauchern die Glaubwürdigkeit der Umweltversprechen direkt nachzuvollziehen.
Fazit: Strategisches Handeln
Unternehmen müssen sich schnell auf die neuen Compliance-Anforderungen vorbereiten, um ihre Glaubwürdigkeit zu wahren und den gesetzlichen Vorgaben rechtzeitig zu entsprechen. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, wenn es darum geht, echte und transparente Umweltversprechen in der Werbung zu etablieren. Statt ins Greenhushing und damit das Abräumen von Umweltaussagen zu verfallen, gilt es die Nachhaltigkeitskommunikation strategisch neu auszurichten. Wer jetzt handelt, kann sich so einen klaren Wettbewerbsvorteil verschaffen.
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