SAIM kooperiert mit right° für wissenschaftsbasierte Klimastrategien

03.11.2025

Neue Partnerschaft erweitert Beratungsportfolio um right° X-Degree Compatibility Modell

SAIM hat eine strategische Partnerschaft mit dem Frankfurter Klimasoftware-Unternehmen right° based on science geschlossen. Die Kooperation ermöglicht es SAIM-Kunden, ihre Klimaziele mit dem X-Degree Compatibility (XDC) Modell zu validieren – einer wissenschaftsbasierten Alternative zu den Science Based Targets der SBTi 

Das XDC-Modell: Klimawirkung in Grad Celsius

Das X-Degree Compatibility Modell von right° berechnet den Beitrag eines Unternehmens zur Erderwärmung und drückt das Ergebnis direkt in Grad Celsius aus.   

Hat ein Unternehmen beispielsweise eine XDC von 3°C, bedeutet dies: Würden alle Unternehmen so wirtschaften, wären wir auf dem Weg zu 3°C Erderwärmung. Ein Wert, der sich wiederum direkt mit dem 1,5°C-Ziel des Pariser Abkommens vergleichen lässt.  

Die Berechnung erfolgt in sechs Schritten: Zunächst werden die Scope 1-3 Emissionen ins Verhältnis zur Bruttowertschöpfung (BWS) des Unternehmens gesetzt. Diese Emissionsintensität wird dann in die Zukunft projiziert – einmal konservativ ohne Reduktionsanstrengungen (Baseline XDC), einmal optimistisch entlang der selbst gesetzten Klimaziele (Szenario XDC). Anschließend wird das Unternehmen einem Sektor zugeordnet und ein sektorspezifischer 1,5°C-konformer Emissionspfad berechnet. Die Klimaperformance – die prozentuale Über- oder Unterschreitung des 1,5°C-Budgets – wird auf die Welt übertragen. Ein Klimamodell übersetzt die resultierenden globalen Emissionen schließlich in eine °C-Zahl.  

Für die Modellierung nutzt XDC ausschließlich wissenschaftlich anerkannte Quellen, wie z. B. die Shared Socioeconomic Pathway 2-Szenarien der IIASA, das Net-Zero Emissions Szenario 2050 der Internationalen Energieagentur (IEA), die NACE-Sektorzuteilung und das Finite Amplitude Impulse Response (FaIR) Klimamodell.  

Unterschiede zwischen right° XDC und SBTi

Beide Ansätze – Science Based Targets (SBT) und XDC – basieren auf derselben klimawissenschaftlichen Grundlage: dem IPCC-Emissionsbudget für das 1,5°C-Ziel. Die Unterschiede zeigen sich jedoch in der methodischen Umsetzung.   

Methodische Ausrichtung:

  • Die SBTi arbeitet überwiegend mit absoluten Emissionsreduktionszielen. Unternehmen müssen ihre Gesamtemissionen kontinuierlich senken, unabhängig von ihrer wirtschaftlichen Entwicklung. In Scope 3 bietet der SBT-Ansatz dennoch weitere Optionen, wie intensitätsbasierte Ziele oder die Einbeziehung von Partnern in der Wertschöpfungskette. Intensitätsbasierte Ziele, basierend auf dedizierten Sektor-Budgets sind bei der SBTi nur in bestimmten homogenen Sektoren möglich.
  • Das right° XDC-Modell basiert hingegen ausschließlich auf der ökonomischen Emissionsintensität – also den Emissionen pro Bruttowertschöpfung. Bei wachsenden Unternehmen kann das Emissionsbudget proportional zur Wertschöpfung steigen, sofern die Intensität im erforderlichen Tempo sinkt.  

 

Ansatz bei der Zielsetzung: SBTi gibt standardisierte Reduktionspfade und feste Reduktionsraten vor. XDC berücksichtigt die historische Emissionsintensität und die spezifische Performance eines Unternehmens. Dies führt zu unterschiedlichen Spielräumen in der Umsetzungsplanung, wobei beide Ansätze die wissenschaftliche 1,5°C-Kompatibilität gewährleisten.  

Leistungen: SBTi agiert als Instanz für die Validierung eines Zielpfads auf Unternehmensebene. Sie prüft die Ziele sowie die Berechnung der Emissionen auf methodische Korrektheit. Sie stellt außerdem eine zentrale Plattform, in der alle Unternehmen mit Zielen gelistet sind.  

Das XDC stellt eine °C-Kennzahl zur Verfügung, berechnet konkrete Emissionsbudgets bis 2100 und ermöglicht die Definition von Zielen auf unterschiedlichen Organisationsebenen. 

XDC als ergänzende Option zur SBTi

Das XDC-Modell von right° ist wie die SBTi wissenschaftsbasiert und auf das 1,5°C-Ziel ausgerichtet. Es unterscheidet sich durch die intensitätsbasierte Methodik, die sich an den ESRS E1-Anforderungen zur Entkopplung von Emissionen und wirtschaftlichem Output orientiert. Für Unternehmen, die ihre Klimastrategie mit regulatorischen Berichtspflichten verzahnen wollen oder deren Geschäftsmodell starkes Wachstum bei gleichzeitiger Dekarbonisierung vorsieht, kann XDC eine passende Ergänzung oder Alternative darstellen.  

Die Entscheidung zwischen SBT und XDC hängt von den spezifischen Anforderungen, der Unternehmensstrategie und dem regulatorischen Kontext ab. Die neue Partnerschaft zwischen SAIM und right° bietet Unternehmen die Möglichkeit, beide Ansätze zu evaluieren und den für ihre Situation optimalen Weg zu wählen. Sprechen Sie uns an!  

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